Der Turmfalke lebt fast in ganz Europa, er fehlt nur auf Island und im nördlichsten Norwegen. Bei uns in Mitteleuropa ist er der auffälligste kleine Greifvogel, man sieht ihn häufig über offenen Flächen rüttelnd in der Luft „stehen“.

Er lebt an Rändern von Wäldern und vor allem im offenen Gelände, dabei geht er auch in Dörfer oder Städte. Er brütet gerne in Löchern und Nischen an Felswänden. In Städten und Dörfern benutzt er auch Türme und hohe Häuser als Brutplätze. Turmfalken bauen keine eigenen Nester, sondern legen ihre Eier einfach auf den Boden. Seltener benutzen sie auch alte verlassene Nester andere Vogelarten (z.B. Krähen oder Tauben) als Brutplatz.

Turmfalken können mit ihren relativ langen und spitzen Flügeln rasant und geschickt fliegen. Ihr Rüttelflug bei der Jagd ist typisch für sie. Sie stürzen sich aus der Luft auf Beute am Boden. Seine Lieblingsbeute sind kleine Säugetiere, vor allem Mäuse. Er fängt zum Teil auch kleine Vögel, seltener frisst er auch Reptilien, Amphibien, Regenwürmer und größere Insekten.

In der Zeit zwischen April und Mai legt das Weibchen 4-9 Eier (meist 5-6). Die Eier sind meist dicht rotbraun gefleckt. Turmfalken brüten etwa 4 Wochen. Männchen und Weibchen betreuen danach die Jungen gemeinsam.

Turmfalken rufen häufig, vor allem in der Nähe des Brutplatzes. Der bekannteste Ruf ist ein lautes „kikikiki…“.

Text von: Laura Wo. (Neukirchen, 10 Jahre), Marie Th. (Heringsdorf, 9 Jahre)