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Die Kuh (das Rind, Hausrind)
(Bos primigenius taurus)

 

Familie: Hornträger (Bovidae)

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Kennzeichen oder Eigenschaften: Rinder weit verbreitete und häufige Haustiere. Sie haben 125 bis 145 cm Rückenhöhe, manche werden auch noch größer. Sie haben 2 Hufklauen (wie Zehennägel) an jedem Fuß, deshalb nennt man diese Tiergruppe Paarhufer. Rinder sind Säugetiere mit Hörnern. Aber bei uns in Mitteleuropa haben die meisten Rinder (Kühe) keine Hörner mehr. Sie werden entfernt, damit sich die Tiere nicht gegenseitig verletzen (Nur als seltene Ausnahme gibt es Rinder, die schon von Geburt an keine Hörner haben).

Rinder haben ein Fell, dass viele Farben haben kann, braun, schwarz, schwarz-weiß, braun-weiß, hell oder dunkel braun. Das Fell kann, je nach Rinderart, lang- oder kurzhaarig sein. Der Schwanz der Rinder hat am Ende eine verdickte Quaste. Mit dem Schwanz können die Kühe lästige Insekten vertreiben. 

Männliche Tiere werden Stier oder in Norddeutschland auch Bulle genannt. Ein kastrierter Stier (also einer, dem vom Tierarzt die männlichen Geschlechtsteile weg operiert wurden, damit er friedlich ist, viel frisst und schnell groß wird) heißt Ochse.

Die weiblichen Tiere, die noch kein Kalb geboren haben, heißen "Färsen" (in Norddeutschland auch "Starken"), wenn sie ein Kalb bekommen haben, nennt man sie Kuh. Die Kühe haben zwischen den Hinterbeinen ein Euter, in dem die Milch entsteht. Die Milch kommt aus 4 Zitzen am Euter.

Die Jungtiere werden Kälber genannt. Kühe werden nur selten länger als 6 oder 7 Jahre als Haustiere gehalten, sie haben in dieser Zeit 4 oder 5 Kälber bekommen. Danach sind sie zur Zucht meistens zu alt.

Ein Rind wird manchmal über 1000 kg schwer, das ist so schwer wie ein Auto.

Vorkommen, Verbreitung und Lebensraum: Hausrinder gibt es auf der ganzen Welt (nach Amerika wurden sie bereits von den spanischen Eroberern eingeführt).

Ernährung: Rinder sind reine Pflanzenfresser und Wiederkäuer. Das Wiederkäuen ist eine Besonderheit der Paarhufer: Erst fressen sie sehr viel und später, während der Ruhezeit, wird das wieder hochgewürgt und nochmals ausgiebig gekaut - daher kommt der Name Wiederkäuer. Erst dann wird die Nahrung richtig verdaut.

Ein Rind besitzt vier Mägen: Pansen, Netzmagen, Blättermagen und Labmagen. Zum Pansen gehört als erster Teil auch der sogenannte "Schleudermagen".

Die Nahrung der Rinder ist Gras und Heu. Büschel dieser Pflanzenteile werden von den Rindern mit der langen Zunge erfasst und abgerissen. Gras und Heu sind schwer verdaulich. Zunächst wandert die Nahrung, kaum zerkaut, in den Schleudermagen, wird dann im Pansen durchgeknetet und vorverdaut und im Netzmagen zerkleinert und durchmischt. Von dort wird sie noch mal hochgewürgt und mehrfach gekaut. Schließlich wandert das Futter in den Blättermagen, wo es noch einmal zerrieben wird und in den Labmagen, wo die eigentliche Verdauung stattfindet. Auf modernen Bauernhöfen bekommen Rinder neben Gras und Heu noch Kraftfutter aus Getreide. Brot oder Speiseabfälle sind für Rinder schädlich.

Verhalten: Rinder sind sehr gerne in einer Herde zusammen. Bereits ein paar Tage nach der Geburt schließen sich auch die Kälber zu Spielgruppen zusammen. Nur zum Trinken kehren sie jeweils zu ihrer Mutter zurück. Eine Kuh lässt nur ihr eigenes Kalb an ihrem Euter saugen. Sie erkennen sich am Geruch. Rinder können nicht besonders gut sehen. Aber sie hören gut und haben einen guten Geruchssinn. So erkennen sich auch die Tiere einer Herde untereinander. Hausrinder fast den ganzen Tag über aktiv.

Fortpflanzung: Kühe können einmal pro Jahr Kälbchen bekommen. Meist ist es nur ein Junges, ganz selten kommen Zwillinge zur Welt.

Sechs bis acht Wochen vor der Geburt wird die Mutterkuh nicht mehr gemolken. Das Kalb wiegt bei der Geburt zwischen 35 und 45 Kilogramm.

Kurz vor der Geburt verlassen die Kühe die Herde und bringen ihr Junges an einem versteckten Platz zur Welt. Bei der Geburt sind als Erstes die Vorderbeine zu sehen, dann folgt der Kopf und schließlich Körper und Hinterbeine. Wenn es bei seiner Mutter aufwachsen darf, trinkt es in den ersten beiden Tagen die Biestmilch an ihrem Euter.

Diese besondere Milch ist klebrig und rötlich. Für den normalen Gebrauch ist sie nicht geeignet. Aber sie enthält besonders viele Vitamine und Mineralstoffe, die das Kälbchen braucht. Außerdem bekommt das Kalb über die Biestmilch wichtige Abwehrstoffe gegen Krankheiten von seiner Mutter mit. Nach den ersten Tagen gibt die Kuh wieder normale Milch und das ist in den ersten Wochen die einzige Nahrung für das Kälbchen.

Danach fängt es an, auch Heu oder Gras zu fressen. Heute bekommen Kälbchen aber oft schon nach einer Woche einen Ersatz für die Muttermilch, damit die Kuh wieder gemolken werden kann. Diese Ersatz-Milch besteht aus Milchpulver und warmem Wasser.

Feinde: Je nachdem wo die Rinder leben haben sie unterschiedliche Feinde. In Afrika kann das ein Löwe sein, aber bei uns in Deutschland gibt es keine natürlichen Feinde für das Rind.

Wenn Rinder drohen, halten sie Kopf und Hörner gesenkt, so wie ein Kampfstier. Und wenn sie einen Feind beeindrucken wollen, zeigen sie ihm die Körperseite, so dass sie möglichst groß und stark aussehen. Wenn sie wütend sind, scharren sie mit den Hufen im Boden.

Im Schutz der Herde sind die wilden Rinder vor den meisten Feinden sicher und können sich mit ihren Hörnern gut zur Wehr setzen.

Bedeutung für den Menschen: Rinder wurden durch Züchtung zu Nutztieren und zu Milch- und Fleischlieferanten. Die Stammform unseres Hausrindes ist der Auerochse, der auch Ur genannt wird. Er wurde schon in der Steinzeit als Haustier gehalten und aus ihm wurden die verschiedenen Hausrind-Rassen gezüchtet.

Heute werden bei uns alle Rinder genau registriert, sie haben als "Personalausweis" eine Plakette mit einer Nummer im Ohr. Früher dienten sie auch als Last- und Zugtiere. Der Mist von Rindern ist für die Felder der Bauern ein wichtiger Dünger. In manchen Ländern wird er getrocknet sogar als Brennmaterial verwendet.

Man unterscheidet zwei Rindergruppen: Rinderrassen, die vor allem als Fleischlieferanten gehalten werden, und solche, die als Milchvieh dienen. Bekannte Milch-Rassen sind "Holstein-Friesian", "Brown-Swiss" und "Jersey-Rinder". Die Milch wird zu vielen Nahrungsmitteln weiterverarbeitet, z.B. zu Butter, Käse oder Joghurt. Eine leistungsfähige Kuh einer Milch-Rasse kann pro Jahr mehr als 10000 (zehntausend) Liter Milch geben. In ihrem Leben gibt so eine Kuh also mehr Milch, als ein Mensch in 100 Jahren austrinken würde.

Zu den wichtigsten Fleisch-Rassen gehören die Charolais-Rinder und die Limousin-Rinder. Bei uns gibt es sehr häufig die Rassen "Schwarzbunte" und "Fleckvieh". Es gibt auch Rassen, die sowohl Fleisch als auch Milch liefern.

Jahrhundertelang hat man den mächtigen Stier als eine Gottheit verehrt, zum Beispiel die alten Ägypter den Apisstier.

 

 

Text von: Alexander und seinem 3c-Tigerklassen-Team (VS 8 -Wels, Österreich; 9 Jahre)
und von Alina und Luisa (8 Jahre aus der Klasse 2a der Grundschule Ennepetal-Rüggeberg) 

 

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Letzte Bearbeitung dieser Seite: 25. September 2009

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