Der Regenwurm z.B. Gewöhnlicher Regenwurm Lumbricus terrestris Ringelwürmer, Familie: Regenwürmer (Lumbricidae) |
Von den Regenwürmern sind mehr als 30 Arten in Mitteleuropa bekannt. Sie bevorzugen feuchten Lehmboden. Der häufigste unter ihnen ist der "Tauwurm" oder "Gewöhnlicher Regenwurm" (manche Leute sagen auch "Gemeiner Regenwurm", das bedeutet das gleiche).
Der Gewöhnliche Regenwurm ist ein rotbraun gefärbter Ringelwurm, der bis zu 10 Jahre alt werden kann. Die Körperlänge kann bis zu 30 cm betragen. Am Vorderende hat er eine Mundöffnung, dann folgen im vorderen Drittel die Geschlechtsorgane (Samentaschen und Eierstöcke), der Gürtel (ein verdickter Abschnitt in der Mitte des Körpers) und schließlich am Hinterende der rundliche After.
Der Körper des Regenwurms besteht aus 110 bis 180 Ringen, die man auch Segmente nennt. Der Muskelschlauch besteht aus einem Ringmuskel und einem Längsmuskel. Beim Kriechen machen die Regenwürmer die Muskeln ihrer Körperringe abwechselnd lang und dünn und dann wieder kurz und dick. Weil auf jedem Segment 4 Paare von kurzen Borsten sitzen, die sich am Boden festkrallen, kriecht der Wurm durch das Strecken und Zusammenziehen vorwärts. Mit den vielen Borsten am Körper hakt der Regenwurm sich auch im Boden fest, wenn Feinde ihn fressen wollen. Es ist nicht schlimm, wenn ein Feind mal ein Stück Wurm abreißt. Das Schwanzende wächst nach. Dies ist eine besondere Fähigkeit des Regenwurms.
Der Regenwurm besitzt als Schutz gegen die Sonne über den ganzen Körper verteilte Lichtsinnesorgane. Damit erkennt er Licht und kann sich vor dem Austrocknen retten. Er stirbt jedoch nicht nur wenn es zu trocken ist. Auch, wenn er länger als ein paar Minuten am hellen Sonnenlicht ist, überlebt er das nicht. Wenn man Regenwürmer an der Erdoberfläche sieht, legt man sie deshalb am besten ins Dunkle (zum Beispiel unter Blätter), damit sie sich dort wieder in Ruhe eingraben können. Bei zu großer Wärme oder Kälte ist der Regenwurm tief eingegraben im Boden. Bei Regen verlässt er seinen Erdbau.
Die unterirdischen Gänge des Baus können bis zu 3 Meter tief sein, in seinem ganzen Leben kann ein Regenwurm 1 km Gänge graben. Wenn der Wurm aus seinem Gang herauskriecht, schiebt er feuchte Erde beiseite und frisst trockene Erde. Nachts zieht er welkes Laub und verfaulende Früchte vom Erdboden hinunter in seine Gänge, um sie zu fressen.
Die Feinde des Regenwurms sind fleischfressende Tiere, zum Beispiel Igel, Maulwurf, Amsel und andere kleinere Vögel. Auch viele große Vögel fressen Regenwürmer, zum Beispiel Möwen, Störche und Reiher.
Regenwürmer sind Zwitter, das heißt sie haben männliche und weibliche Geschlechtsorgane in einem Körper, sind also zugleich Männchen und Weibchen. Bei der Paarung lagern sich zwei Regenwürmer eng aneinander. Sie werden durch Schleim, der aus dem Gürtel abgesondert wird, zusammengehalten. Dabei übertragen jedes der beiden Tiere Samenzellen (Spermien) in die Hauttaschen des anderen. Die Spermien verbleiben dort bis zur Eiablage. Wenn die Eier reif sind, sondert der Gürtel eine Schleimhülle ab, die Eier und Spermien enthält. Diese Schleimhülle erhärtet und wird als Eibehälter (Kokon) im Boden abgelegt. Der Kokon enthält etwa 20 Eier. Nach 2-4 Wochen schlüpfen daraus bis zu 5 Regenwürmer, die sofort selbstständig sind.
Der Regenwurm ist ein für die Menschen sehr wichtiges Tier. Beim Abbau pflanzlicher Abfälle stellt er Humus her. Außerdem sorgen seine Gänge für ständige Belüftung und Durchmischung des Bodens. Dazu müsste ein Gärtner den Boden sonst dauernd umgraben.
Text von: Fiona Ko. (Wachtberg, 8 Jahre), Marvin
Br. (Bietigheim-Bissingen, 10 Jahre)
Zeichnung von: Jan St., Cismar
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Letzte Bearbeitung dieser Seite: 20. August 2015
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