Weichtiere Weichtiere

Der Krake
(Gewöhnlicher Krake,
ein Tintenfisch)

Octopus vulgaris

Familie: Kraken (Octopodidae)

Krake

 

Der Krake gehört zur Klasse der Tintenschnecken, man bezeichnet sie auch als Tintenfische, obwohl sie keine Fische, sondern Weichtiere sind. Der Krake hat einen dicken, rundlichen Körper mit 8 langen Fangarmen (Tentakel), an denen Saugnäpfe sind. Gewöhnliche Kraken werden (mit Armen gerechnet) in der Nordsee meist bis 70 cm groß. Im Mittelmeer sind die Tiere größer, sie erreichen dort Längen von 3 m, was einer Spannweite von 4 m und einem Gewicht von 25 kg entspricht.

Die Färbung des gewöhnlichen Kraken ist normalerweise bräunlich, allerdings können sie ihre Farbe schnell verändern: Wenn der Tintenfisch über den Meeresgrund schwimmt, bekommt er die gleiche Farbe wie sein Untergrund: wenn er über güne Algen schwimmt wird er grünlich, wenn er über braune Muscheln schwimmt wird er braun. Bei Aufregung und Ärger, das heißt, wenn der Tintenfisch schlecht gelaunt ist, verfärbt er sich oft rötlich. Auch wenn sie sich paaren möchten, haben Kraken eine besondere Färbung. Schlafende Kraken haben helle Flecken, ein toter Krake ist im Wasser weißlich. 

Das Verbreitungsgebiet des gewöhnlichen Kraken liegt in den europäischen Meeren, fast im ganzen Atlantik, rund um Afrika, im Indischen Ozean und in Japan. In der Nordsee lebt der Krake nödlich bis nach Bergen, in Deutschland ist er nur vereinzelt gefunden worden, in der Ostsee fehlt er. Er mag keine Meere die kälter sind als 7 Grad.

Er lebt in den Meeren von der direkten Uferlinie bis in 200 m Tiefe in vielen verschiedenen Lebensräumen mit Steinen oder Korallengrund, auch im Seegras. Kraken mögen Verstecke, bei Gefahr flüchten sie auch dorthin. Sie können bis zu 50 m sicher ihr Versteck wiederfinden.

Der Krake ist ein Bodentier, das sich meist mit Hilfe seiner Fangarme kriechend fortbewegt. Dabei zieht er sich durch Ausstrecken und Verkürzen seiner saugnapfbewehrten Arme vorwärts. Er kann auch auf den eingerollten Armspitzen laufen wie auf Stelzen.

Der Krake geht gerne nachts auf Beutefang, er ernährt sich von Muscheln, Krebsen und Fischen. Die leeren Schalen der gefressenen Tiere legt der Krake vor seiner Höhle ab, so dass oft die Schalen verraten, wo ein Krake sein Versteck hat. Oft sitzen Kraken bei der Suche nach Beute auch in ihrem Versteck oder getarnt auf dem Boden. Wenn zum Beispiel eine Garnele oder ein Krebs in ihre Nähe kommt, dann ergreift er sie blitzschnell mit seinen Fangarmen.

Kraken sind sehr kräftig, ein kleines 9,5 cm langes Tier wurde beobachtet, wie es Steine von einem Gewicht von 350 g trug. Große Tiere mit bis zu 4 cm großen Saugnäpfen können also sehr stark festhalten.

Kraken sind streitsüchtige Einzelgänger. Nur zur Paarung suchen sie Artgenossen. Sie sind getrenntgeschlechtig, es gibt also Männchen und Weibchen. Sie haben zwei Paarungszeiten im Jahr, im Frühling und im Herbst. Die Paarung dauert etwa eine Stunde. Das Weibchen legt 120.000 bis 400.000 Eier, die 2 mm groß und durchsichtig sind. Sie sitzen auf kleinen Stielen. Das Krakenweibchen streichelt und säubert das Gelege und passt 4 Wochen darauf auf.

Kraken werden nur wenige Jahre alt.

Kraken sind im Meeresaquarium gut zu halten. Sie werden sogar zahm. Sie können viel lernen, vergessen allerdings ziemlich schnell.

Kraken werden auch von Menschen gegessen, jedes Jahr werden ungefähr 100.000 Tonnen von ihnen gefangen. 

 

Text von: Sven Ku. (Ostermade, 9 Jahre), Anja Ro. (Duisburg, 10 Jahre)
Zeichnung: Doris Sw. (Neukirchen, 10 Jahre)

 

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