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Das Eichhörnchen

Sciurus vulgaris

Familie: Hörnchenartige (Sciuridae)

Das Europäische Eichhörnchen war früher nur in den Wäldern anzutreffen. Heute finden wir die lebhaften Klettertiere auch in Parks und Gärten, wo sie in den Bäumen klettern. Sie springen sicher und geschickt von Baum zu Baum. Eichhörnchen leben in fast ganz Europa, im Norden bis in die Wälder von Finnland und Russland. In England wurde das amerikanische Grauhörnchen eingeschleppt.


Eichhörnchen beim Springen
Im Sommer sind sie meistens braunrot, es gibt aber auch braunschwarze Tiere. Vor allen Dingen in Nadelwäldern und im Gebirge und Hügelland kommen dunkle Hörnchen häufiger vor. Selten sind Eichhörnchen sogar insgesamt gelblich. Die Unterseite der Eichhörnchen ist immer weiß. Der buschige Schwanz ist länger als der ganze Körper, er wird beim Klettern und Springen als Gleichgewichtshilfe und Steuer benutzt. Die Ohrenspitzen sind vor allem im Winter mit langen Haaren bewachsen ("Pinselohren"). Das Eichhörnchen hat empfindliche Tasthaare (Vibrissen) über den Augen, an den Wangen und an den Unterarmen.

 

Das Eichhörnchen gehört zu den Nagetieren und ist hauptsächlich ein Pflanzenfresser. Es frisst vor allem Samen von Laub- und Nadelbäumen (auch andere Früchte, Bucheckern und Haselnüsse). Um eine Nuss zu öffnen, nagt das Eichhörnchen die Schale mit seinen Nagezähnen auf, oft dreht es die Nuss dabei ständig hin und her. Wenn es ein Loch genagt hat, bricht es die Schale mit den Zähnen auf. Um an die Samen von Zapfen zu kommen, beißt das Eichhörnchen die Zapfenschuppen rundherum ab. Man kann an den herumliegenden Zapfenresten im Wald erkennen, wo Eichhörnchen gefressen haben. Neben der schon aufgezählten Nahrung frisst das Eichhörnchen zum Beispiel auch Walnüsse, Kastanien, Edelkastanien (Maronen), Beeren, Pilze, und Pflanzengallen (z.B. Fichtengallen). Außerdem frisst es Blüten, Knospen und Triebe von Laub- und Nadelbäumen.
 

Eichhörnchen sind allerdings nicht reine Pflanzenfresser, sondern sie fressen auch gerne Jungvögel oder Eier aus Vogelnestern, manchmal sogar Schnecken und Insekten. Ein Eichhörnchen verzehrt täglich 35-80 g Futter.


Eichhörnchen trägt sein Junges in einen neuen Kobel
Das Eichhörnchen ist am Tage aktiv. Sein Lebensbereich in dem es sich bewegt ist groß, er beträgt etwa 1000 Hektar (das sind etwa 3 x 3 km).

Sie paaren sich frühestens Ende Dezember. Die Eichhörnchen machen ein Paarungsspiel mit intensiven Verfolgungsjagden, an denen mehrere Männchen beteiligt sein können. Die Tragzeit der Weibchen beträgt 38 Tage. Manchmal werden also schon Ende Januar Junge geboren. Die späteste Wurfzeit im Jahr ist der August. Eichhörnchen bekommen 1-2 mal jährlich jeweils 2-5 Junge.

 

Für seinen Wintervorrat versteckt das Eichhörnchen viele Nüsse und Samen an den verschiedensten Stellen im Wald, zum Beispiel auf dem Boden, in Höhlungen an Stämmen und Ästen, in alten Vogelnestern, also an allen Orten, die ihm geeignet erscheinen. Das Eichhörnchen hält Winterruhe, es verschläft also die meiste Zeit des Winters in seinem Kobel (so nennt man das Nest, das meistens aus Ästen gebaut ist, einen seitlichen Eingang hat und innen weich ausgepolstert ist). Manchmal liegt der Kobel auch in einer Baumhöhle oder das Hörnchen hat ein altes Vogelnest benutzt.

In einigen Gegenden finden Förster, dass die Eichhörnchen Schaden im Wald anrichten, zum Beispiel wenn sie Keimlinge, Knospen, Triebe und Rinde von jungen Bäumen abschälen. In einem gesunden Wald ist das Gleichgewicht der Natur jedoch so, dass die Zahl der Eichhörnchen nicht so groß wird, dass Schäden entstehen. 

 

Text von: Marisa Mi. (Heringsdorf, 10 Jahre) und Dennis St. (Heringsdorf, 10 Jahre),
Maria An. (St. Agatha/Oberösterreich, 9 Jahre)
Fotos: Haus der Natur - Cismar

 

 

 

 

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